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Serbien: Interreligiöser Rat gegründet

19. August 2010

In Serbien ist Mitte Juni ein Interreligiöser Rat gegründet worden. Die Institution stellt dabei keine unabhängige Körperschaft dar, sondern ist dem serbischen Religionsministerium angegliedert.

Dem Rat gehören der orthodoxe Bischof Irinej (Bulović) von Bačka, der römisch-katholische Erzbischof von Belgrad, Stanislav Hočevar, der Vorsteher der Islamischen Gemeinschaft Serbiens, Reis-ul-ulema Adem Zilkić, sowie Rabbiner Isak Asijel von der Jüdischen Gemeinde an. Der Interreligiöse Rat ist für weitere Nominierungen aus dem Kreis der sog. «traditionellen» Kirchen und Glaubensgemeinschaften in Serbien offen. Zu diesen zählen neben den bereits im Rat Vertretenen noch die Slowakisch-Evangelische Kirche A. B., die Reformierte Christliche Kirche sowie die Evangelisch-Christliche Kirche A. B.

Der serbische Religionsminister Bogoljub Šijaković erklärte, der Interreligiöse Rat solle die Religionsfreiheit fördern, sich zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen äußern und Veranstaltungen organisieren. Der Rat solle sich zudem mit der Bedeutung der Religionsfreiheit und der «religiösen Kultur» in Europa befassen.

Bischof Irinej betonte, die Mitgliedschaft im Interreligiösen Rat sei ein Ausdruck der gemeinsamen Verantwortung und der Konfrontation mit den Problemen der Gegenwart. Der Rat sei keine politische Körperschaft, habe aber eine verantwortungsvolle soziale Funktion, da er sich mit den Problemen des Volkes, des Staates und der Gesellschaft zu befassen habe. Die Arbeit des Rates stelle allerdings keinen Ersatz für die unmittelbare Zusammenarbeit der Kirchen und Glaubensgemeinschaften dar, sagte Bischof Irinej weiter. Der Dialog gehöre zur Natur aller Kirchen und Glaubensgemeinschaften, aber es sei noch wichtiger, dass es einen «Lebensdialog» gebe, den man in der Gesellschaft täglich fühle. – Auch die anderen Mitglieder des Interreligiösen Rates betonten die Wichtigkeit der Kirchen und Glaubensgemeinschaften für die Gesellschaft.

SOK Aktuell, 18. Juni 2010 – S.K.

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