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Serbien: Serbische Orthodoxe Kirche gegen UNESCO-Mitgliedschaft Kosovos

09. September 2015

Zusammen mit der Belgrader Regierung versucht die Serbische Orthodoxe Kirche die Aufnahme Kosovos in die UNESCO zu verhindern. Bischof Irinej (Bulović) von Bačka betonte in einer Stellungnahme, dass die Serbische Orthodoxe Kirche die diplomatischen Bemühungen der Regierung zum Schutz des serbischen religiös-kulturellen Erbes unterstützen werde. Man sei sich mit Außenminister Ivica Dačić einig, dass eine Aufnahme der unilateral als selbständig erklärten Republik Kosovo in die UNESCO „schädlich“ wäre.

Der serbische Außenminister hatte sich bereits im Juli in einem Brief an UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon gewandt und das Gesuch Prishtinas zur Aufnahme in die UNO-Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation als „inakzeptabel gemäß internationalem Recht“ bezeichnet. Demgegenüber erklärte der kosovarische Vizeaußenminister Petrit Selimi, die Initiativen Serbiens gegen die Bestrebungen seines Landes, ein vollwertiges Mitglied der internationalen Staatengemeinschaft zu werden, würden nicht fruchten: „Wir wissen, dass viele Staaten UNESCO-Mitglieder wurden, ehe sie UNO-Mitglieder waren – darunter Westdeutschland, Österreich, usw. Dačić kann Briefe schreiben, aber er kann das Rad der Geschichte nicht anhalten.“

Die kosovarischen Behörden hatten zuvor bei der UNO einen Antrag gestellt, wonach die Kulturgüter, die zur Zeit unter UNESCO-Schutz stehen, in Zukunft als „kosovarisches Kulturerbe“ deklariert werden sollen. Auf der aktuellen Liste der UNESCO befinden sich die serbisch-orthodoxen Klöster Visoki Dečani und Gračanica, das Patriarchat von Peć und die Kirche der Muttergottes von Ljeviš (Bogorodica Ljeviška). Mit einer Aufnahme Kosovos in die UNESCO würde die Obhut über diese heiligen Stätten Prishtina zufallen, was für Serbien inakzeptabel ist. Dies liegt unter anderem daran, dass seit dem Kosovokrieg 1999 immer wieder serbisch-orthodoxe Einrichtungen im Kosovo angegriffen und beschädigt wurden.

Bischof Irinej erklärte, er wolle sich in der Causa auch an die orthodoxen Schwesterkirchen wenden und ebenso an die katholische Kirche. Dabei erinnerte er daran, dass der Heilige Stuhl Kosovo seit der Unabhängigkeitserklärung 2008 bisher noch nicht als eigenständigen Staat anerkannt habe, obwohl er zu Beginn der 1990er Jahre – noch vor Deutschland und den USA – Slowenien und Kroatien anerkannte. Die Serbische Orthodoxe Kirche werde betreffend des Kulturerbes in Kosovo auch an die reformatorischen Kirchen, an den Weltkirchenrat, die Konferenz Europäischer Kirchen und an andere christliche internationale Organisationen appellieren.

www.spc.rs, 11. August;
Kathpress, 16. August 2015.

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