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Slowakei: Prosteste gegen den Beitritt zur Gemeinschaft der ungarisch-sprachigen Reformierten

22. September 2011
Mitglieder der Reformierten Christlichen Kirche in der Slowakei, die slowakischer Nationalität sind, protestieren gegen den Beschluss der Kirchenleitung, der Gemeinschaft der ungarisch-sprachigen Kirchen im Karpatenbecken (Magyar Református Egyház) beizutreten (s. RGOW 9/2011, S. 6f.).

In einem von rund 300 Gläubigen unterzeichneten Brief wird die Einberufung einer Synode verlangt. Die Kirchenführung in Komárno/Komárom verweigert jedoch das Gespräch.

Für Marian Hamari, den Sprecher der Kirchenglieder slowakischer Nationalität, ist der mit ihnen nicht abgesprochene Schritt der Kirchenleitung «vom christlichen Standpunkt unannehmbar», weil sich die Magyar Református Egyház nach dem nationalen Prinzip als Kirche aller Ungarn definiere, in der Slowakei aber auch Reformierte slowakischer Nationalität lebten. Der Theologe Igor Kiss befürchtet sogar einen Missbrauch der Kirche zum Zweck der Magyarisierung wie im 19. Jahrhundert und rät den Gläubigen slowakischer Nationalität offen zur Gründung einer eigenen reformierten slowakischen Kirche. Von den 110 000 Gläubigen der Reformierten Christlichen Kirche in der Slowakei bekennen sich laut Angaben des slowakischen Kulturministeriums 80 000 zur ungarischen und 30 000 zur slowakischen Nationalität.

Kathpress, 4. August 2011.

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