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Tschechien: Kirchen würdigen Václav Havel

19. Januar 2012
Die römisch-katholische Kirche und die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) haben die Verdienste und das Lebenswerk von Václav Havel gewürdigt. Der Prager Erzbischof Dominik Duka dankte in einer Stellungnahme dem Verstorbenen «für die Möglichkeit eines Lebens in Freiheit und für die Erneuerung des gesamtkirchlichen Lebens ».

Der Synodalrat der EKBB erklärte: «Wir fühlen schmerzlich, dass ein Mensch von uns gegangen ist, der auch unserem Denken nahe war, auch wenn er sich nie offiziell zu einer christlichen Kirche bekannt hat. Seine Positionen und Ansprachen waren in vielem im Gleichklang mit dem Evangelium. Václav Havel respektierte den, der über uns ist.»

Erzbischof Duka und Václav Havel, die 1981 gleichzeitig im Gefängnis Bory in Pilsen inhaftiert gewesen waren, verbindet eine langjährige Freundschaft. Der Erzbischof richtete seine Worte daher auch an seinen «Freund und Mithäftling»: «Mit ihm geht meiner Meinung nach eine der schönsten Etappen meines Lebens zu Ende, in dem Václav und seine tapfere Haltung nicht wegzudenken sind. Ich glaube, dass diese Etappe noch nicht beendet ist. [… ] Ich glaube, dass zu ihm zum Ende des Advents DER gekommen ist, über den wir so viel gesprochen haben. Es gelten die Worte unserer letzten Begegnung: ‹Es geht mir nicht gut, aber wir wissen, dass ER da ist…› Danke Václav!»

Der ehemalige tschechische Staatspräsident und frühere Dissident Václav Havel war am 18. Dezember im Alter von 75 Jahren verstorben. Die kirchliche Trauerzeremonie fand am 23. Dezember im Prager Veitsdom statt. Geleitet wurde der Gottesdienst von Erzbischof Duka und von Weihbischof Václav Malý, der zu Beginn der «Samtenen Revolution » im Jahr 1989 Sprecher des von Havel dominierten Bürgerforums war.

Kathpress, 18., 21. Dezember; www.e-cirkev.cz, 19. Dezember 2011 – S.K.

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