Skip to main content

Tschechien: Überraschende Wende im tschechischen Kirchenstreit

07. April 2014

Im Ringen um die Führung der Orthodoxen Kirche der Tschechischen Länder und der Slowakei hat es eine überraschende Wende gegeben:

Erzbischof Simeon (Jakovljević) von Olomouc und Brno hat sich in seinem Widerstand gegen die neue, aus seiner Sicht unkanonische Kirchenleitung des slowakischen Metropoliten Rastislav (Gont) wieder mit dem vor bald einem Jahr von ihm selbst zum Rücktritt genötigten Alt-Metropoliten Kryštof (Pulec) verbündet. In einem Schreiben an den Moskauer Patriarchen Kirill weist Metropolit Simeon nun alle gegen Kryštof erhobenen Vorwürfe unmoralischen Lebenswandels zurück. Hinter der ganzen Affäre stünden nur Macht- und Geldgier „gewisser Kleriker“. Angesichts der bevorstehenden Trennung von Kirche und Staat und den dabei zu erwartenden Abfindungszahlungen an die Kirchen wollten sich diese „Verschwörer“ Führungspositionen und damit auch den Löwenanteil an den staatlichen Zuwendungen sichern.

Metropolit Simeon rief den Patriarchen auf, einer Wiederaufnahme des „Falles Krystof Pulec“ nicht im Weg zu stehen. Bisher stand das Moskauer Patriarchat ganz auf der Seite Rastislavs und war auch bei dessen Amtseinführung im slowakischen Prešov hochrangig vertreten. Abwesend war hingegen das Patriarchat von Konstantinopel, weil es die die vorangegangene Wahl Rastislavs nicht akzeptiert hatte (s. RGOW 2/2014, S. 5 f.; RGOW 1/2014, S. 7 f.).

KNA-ÖKI, 17. März 2014.

Drucken