Türkei: Neuer Chef des Religionsamtes will Religionsfreiheit für Nichtmuslime
Wie die englischsprachige Zeitung «Today’s Zaman » am 19. Januar berichtete, bezeichnete Görmez die Religionsfreiheit als eines der wichtigsten Menschenrechte. Der Gedanke, dass Menschen – gleich welchen Glaubens – an der Ausübung ihrer Religion gehindert würden, sei ihm «unerträglich». Er habe sich bereits mit Vertretern der Orthodoxen Kirche getroffen, um sich von ihren Problemen berichten zu lassen. Görmez kündigte zudem an, seine Behörde wolle ihre Auslandsbeziehungen verstärken und sich über die Türkei hinaus um Muslime in aller Welt kümmern.
Mehmet Görmez löst Ali Bardakoğlu im Diyanet ab, der Ende 2010 aus nicht geklärten Gründen von seinem Amt zurücktrat. Das Religionsamt war von Kemal Atatürk gegründet worden. Kritiker werfen dem Staat vor, durch die Behörde den Islam kontrollieren zu wollen; sie sprechen von einem Eingriff in die Religionsfreiheit.
Kathpress, 20. Januar; www.faz.net, 24. Januar 2011 – O.S.