Ukraine: Allukrainischer Rat der Kirchen unterstützt neue politische Führung
Der „Allukrainische Rat der Kirchen und religiösen Organisationen“ hat sich nach einem Treffen mit Interimspräsident Olexander Turtschinov und Interimsregierungschef Arsenij Janzenjuk hinter die neu gebildete Regierung gestellt.
In der Erklärung des Allukrainischen Rates vom 27. Februar heißt es:
„1. Der Rat sichert der legitimen Regierung der Ukraine seine Unterstützung zu. Er appelliert an sie, den konstitutionellen Aufbau des Landes so rasch wie möglich vollumfänglich wiederherzustellen und die politischen, wirtschaftlichen und anderen fundamentalen Rechte und Freiheiten der Bürger zu sichern. […]
2. Wir bezeugen nochmals ausdrücklich unsere Erklärung vom 22. Februar, in der wir jede Diskussion über eine mögliche Teilung unserer Heimat und jeden Versuch des Separatismus verurteilen. […] Wir brandmarken die Provokationen und Anfeindungen unter den Einwohnern der verschiedenen Regionen des Landes sowie den verschiedenen nationalen und religiösen Minderheiten und rufen die Staatsmacht auf, keinen Schritt zu tun, der als Teilung der Ukrainer nach religiösen, sprachlichen, nationalen, regionalen oder wie immer gearteten Merkmalen interpretiert werden könnte. In dieser schweren Prüfung müssen wir die Einheit des ukrainischen Staates bewahren und jeden wie auch immer gearteten Versuch, ihn zu spalten, vereiteln. Wir rufen jedermann auf, sich von keiner Provokation hinreißen zu lassen, und auf gar keinen Fall Parolen zu unterstützen, die sich gegen die territoriale Integrität der Ukraine richten.
3. In der jetzigen politischen und gesellschaftlichen Lage müssen wir Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie alle Regierungsorgane alles in unserer Macht stehende tun, um den religiösen Frieden in der Ukraine zu bewahren. Wir dürfen auf keinen Fall Ausbrüche von Gewalt auf religiöser Basis zulassen. Unsere große ukrainische Familie muss einheitlich in der Vielfalt sein. In einem freien Staat hat jeder das Recht auf freien Ausdruck seiner religiösen Überzeugungen [..]. Der Staat muss der Garant für Religionsfreiheit sein, und wir sind bereit dem Staat bei der Umsetzung dieser wichtigen verfassungsmäßigen Funktion zu unterstützen.
4. Wir rufen alle Bürger unseres Staates auf, gewissenhaft ihren beruflichen und bürgerlichen Pflichten nachzugehen, das derzeit gültige Gesetz einzuhalten, sich aller übersteigerten Emotionen zu enthalten und jede Angst vor Veränderungen abzustreifen – sie führen uns lediglich in eine bessere Zukunft. […]
5. Wir sind zur weiteren Zusammenarbeit mit der erneuerten Regierung bereit und erwarten von ihr Weisheit, Beharrlichkeit und Ehrlichkeit, die unsere Heimat zu geistlichem und wirtschaftlichem Wohlergehen führen werden, das unser Volk mit seinem Glauben, seiner Standhaftigkeit und seinem heroischen Kampf verdient hat.“
Der „Allukrainische Rat der Kirchen und religiösen Organisationen“ vertritt nach eigenen Angaben rund 75 Prozent der Ukrainer. Ihm gehören 18 christliche, muslimische und jüdische Glaubensgemeinschaften an.
www.pravmir.ru, 27. Februar 2014 – O. S.