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Ukraine: Führungswechsel bei der ukrainischen Kirchendiplomatie

11. August 2015

In der Ukraine geht die Entmachtung von Kirchenführern weiter, die dem 2014 verstorbenen Oberhaupt der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat, Metropolit Volodymyr (Sabodan), besonders nahe gestanden hatten. Zuletzt entfernte Volodymyrs Nachfolger, Metropolit Onufrij (Beresovskij), den erst 38-jährigen Metropolitan-Vikar Sabodans, Oleksandr (Drabinko), von seinem einflussreichen Posten als Leiter des Kirchlichen Außenamts in Kiew (s. RGOW 2/2015, S.9–11).

Oleksandr war den auf gute Beziehungen zur Russischen Orthodoxen Mutterkirche und Präsident Vladimir Putin bedachten ukrainischen Kirchenkreisen schon länger ein Dorn im Auge. Ihm wurden vor allem zu gute Beziehungen zur Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Kiewer Patriarchat nachgesagt. Unmittelbarer Anlass seiner Absetzung von der Spitze der ukrainischen Kirchendiplomatie dürfte jedoch laut der Wochenzeitung Kyiv-Post sein Pastoralbesuch von Ende März bei Regierungstruppen gewesen sein, die gegen die prorussischen Separatisten in der Ostukraine kämpfen. Kein anderer Bischof der moskautreuen ukrainischen Orthodoxie hatte es bisher gewagt, sich bei den eigenen Truppen zu zeigen.

KNA-ÖKI, 15. Juni 2015.

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