Ukraine: Gedenken an Holodomor
Am 23. November wurde in der Ukraine der Gedenktag für die Hungersnot von 1932–1933 begangen.
Dazu fand nachmittags ein Gebet beim Denkmal für die Opfer des Holodomor in Kyjiw statt, an dem Hierarchen der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK) und der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) teilnahmen. Die Bevölkerung gedachte der Millionen Opfer der von den sowjetischen Behörden herbeigeführten Hungersnot. Der Gedenktag findet auf der Basis von Präsidentenerlassen von 1998 und 2007 jeweils am vierten Samstag im November statt. Gedacht wird auch der Opfer der weniger opferreichen Hungersnöte von 1921–1923 und 1946–1947.
Bereits am Morgen fand ein gemeinsames Gebet für die Opfer des Holodomor in der Maria-Entschlafens-Kathedrale im Kyjiwer Höhlenkloster statt. An den verschiedenen Gedenkveranstaltungen nahmen auch der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj und seine Frau Olena Zelenska sowie Ministerpräsident Denys Schmyhal, der Leiter des Präsidentenbüros Andrij Jermak, der frühere Präsident Viktor Juschtschenko, Vertreter der ukrainischen Streitkräfte, Militärangehörige, Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Mitglieder des Allukrainischen Rats der Kirchen und religiösen Organisationen, Vertreter von Religionsgemeinschaften, Militärkapläne sowie Ukrainer aus der Diaspora teil.
In einer Videoansprache bemerkte Großerzbischof Svjatoslav Schevtschuk von der UGKK, dass in der gleichen Woche wie der Holodomor-Gedenktag am 21. November in der Ukraine auch der Tag der Würde und Freiheit gefeiert wurde. Dabei wies er darauf hin, dass der Verlust von Würde und Freiheit in die Vernichtung führe. Die Erinnerung diene dazu, dass die „genozidalen Ideologien, die uns heute angreifen, sich nie wieder verbreiten“, erklärte er. Die Welt müsse diese Tragödie anerkennen, damit sie sich nicht in anderen Ländern wiederhole. (NZ)