Ukraine: In Kiew soll die größte Kathedrale Europas entstehen
Laut dem Metropoliten soll die neue Kathedrale die größte orthodoxe Kathedrale Europas werden.
Die UOK-MP verfügt seit Jahren über keine eigene Kathedrale: Die im 19. Jahrhundert erbaute Hl. Vladimir-Kathedrale in Kiew war von 1944 bis 1992 die Hauptkirche der Kiewer Metropolie, die jedoch aufgrund der Kirchenspaltung in der ukrainischen Orthodoxie 1992 in die Hand der Ukrainischen Orthodoxen Kirche – Kiewer Patriarchat überging. Sitz des Metropoliten der UOK-MP wurde daraufhin das Kiewer Höhlenkloster. Im März 2010, unmittelbar nach Janukovytschs Wahlsieg bei den ukrainischen Präsidentschaftswahlen (s. G2W 7-8/2010, S. 32-35), reichte die UOK-MP offiziell eine Eingabe um Überschreibung der berühmten Sophien- Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert ein. Die Sophien-Kathedrale war bis zur Revolution von 1917 der eigentliche Sitz des Metropoliten, ging aber danach in Staatsbesitz über und dient bis heute als Museum. Die Regierung lehnte allerdings den Antrag der UOKMP ab und bot ihr stattdessen ein weitläufiges Terrain unweit des Stadtzentrums von Kiew an.
Die Christi-Auferstehungs-Kathedrale soll 5000 Personen Platz bieten. Im geistlichen Bildungszentrum werden untergebracht: Die Synodalabteilungen der UOK-MP, ein Konferenzsaal mit 1000 Plätzen, sechs Sitzungssäle, ein Museum der Geschichte der Religionen, mehrere Ausstellungssäle, darunter einer für orthodoxe Literatur und Kirchengewänder, ein Pilgerzentrum, evtl. auch ein Priesterseminar, das Zentrum der orthodoxen Pfadfinder, mehrere Sonntagsschulen sowie rund 100 Kreativklassen für Kinder und Erwachsene. Auf dem 22 000 km2 großen Gelände sollen zudem ein vierstöckiger Glockenturm, eine Kapelle für die Wasserweihe, die Residenz des Metropoliten, ein Pilgerhotel mit 125 Betten, ein unterirdisches Parkhaus, ein Restaurant, Geschäfte für religiöse Literatur, Ikonen und Souvenirs, ein Fitness- und Gesundheitszentrum sowie ein Fernsehstudio errichtet werden. Die Gesamtkosten für den Bau werden auf 30 Millionen US-Dollar geschätzt. Im Herbst 2010 bewilligte das Kiewer Stadtparlament bereits umgerechnet 1,3 Mio. CHF aus der Stadtkasse an Zuschüssen für den Bau.
www.religion.ng.ru, 19. Januar 2011 – O.S.