Ukraine: Konflikt zwischen Bischöfen beigelegt
Der Konflikt zwischen den beiden Bischöfen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche – Moskauer Patriarchat (UOK-MP), Metropolit Pavel (Lebed‘), dem Vorsteher des Kiewer Höhlenklosters und Ständigem Mitglied des Hl. Synods der UOK-MP, und Erzbischof Oleksandr (Drabynko), Vikar der Metropolie Kiew und Sekretär des Oberhauptes der UOK-MP, Metropolit Volodymyr (Sabodan), ist beigelegt.
Dies berichtete die ukrainische Ausgabe der Zeitung Kommersant am 15. April unter Berufung auf einen unlängst bekanntgewordenen Schriftwechsel zwischen den beiden Hierarchen. Der Konflikt hatte am 26. Januar 2012 seinen Anfang genommen, als der Hl. Synod auf Antrag von Metropolit Pavel, dem Leiter der Kommission zur Revision der kirchlichen Finanzen, Erzbischof Oleksandr seines Amtes als Vorsteher der im Bau befindlichen Auferstehungs-Kathedrale in Kiew entband: Erzbischof Oleksandr wurde die Veruntreuung von Geldern vorgeworfen. Der Hl. Synod entzog Erzbischof Oleksandr auch das Amt des Leiters des Kirchlichen Außenamtes und dasjenige des Chefredakteurs der offiziellen Internetseite der UOK-MP. Diese Entscheidungen wurden während der monatelangen Krankheit von Metropolit Volodymyr getroffen (s. RGOW 7–8/2012, S. 5).
Nun wurde bekannt, dass Erzbischof Oleksandr in einem Bericht an Metropolit Volodymyr ausführt, dass „die falsche Interpretation der Lage der Dinge um den Bau der Auferstehungs-Kathedrale großes Echo in der Presse und Öffentlichkeit ausgelöst“ habe. Bei den Mitgliedern des Hl. Synods habe „der Eindruck entstehen können, die für den Bau Verantwortlichen seien Diebe“. Parallel dazu richtete Erzbischof Oleksandr einen offenen Brief an Metropolit Pavel mit der Aufforderung, der Metropolit möge ohne Umschweife sagen, ob er Geld veruntreut habe oder nicht. Daraufhin antwortete Metropolit Pavel, die „durchgeführte Revision steht in keinem Zusammenhang mit Ihrer Person, Sie haben keine Kopeke an sich genommen. Wer die Unwahrheit über Sie sagt, der sündigt.“
Erzpriester Georgij Kovalenko, der Leiter der Synodalabteilung für Information und Bildung der UOK-MP, zeigte sich gegenüber Kommersant erleichtert: Er hoffe, dass „der Konflikt damit definitiv beigelegt“ sei. Gerüchte über angebliche Diebstähle in der Kirche seien „eine große Versuchung für die Gläubigen, die die Lage nur aus den Medien kennen“.
www.kommersant.ua, 15. April 2013 – O. S.