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Ukraine: Metropolit Antonij (Pakanič) verteidigt territoriale Integrität des Landes

18. Juni 2014

Der Geschäftsführer der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat (UOK–MP), Metropolit Antonij (Pakanič) von Borispol, hat sich gegenüber Religija v Ukraine zum russischen Vorgehen im Osten der Ukraine geäußert:

„Unsere Kirche hat wiederholt erklärt, dass sie für die territoriale Integrität der Ukraine einsteht. Wir verurteilen entschieden die Versuche, Teile [des ukrainischen] Hoheitsgebiets abzutrennen und einem anderen Land einzuverleiben. Daher sind wir aufs höchste besorgt wegen der Ausschreitungen in Charkiv, Donezk und Luhansk, in denen wir eine reale Bedrohung für unseren Staat erblicken. Wir beten um Weisheit für unsere Regierenden, damit sie diese Gefahr ohne militärische Gewalt abwenden. In unserer Kirche haben die Gemeindepriester naturgemäß den größten Einfluss auf die Gläubigen, schließlich haben die Priester den engsten und unmittelbarsten Kontakt zu ihnen. Daher rufen wir unsere Geistlichen auf, Patrioten unseres Landes zu sein und keine separatistischen Stimmungen unter den Laien zu tolerieren.“

Der Status der Eparchien der UOK-MP auf der Krim bleibe zwar vorläufig unangetastet (s. RGOW 4/2014, S. 7), doch wie sich das kirchliche Leben in Zukunft gestalten werde, sei völlig offen. Zu den Verhandlungen über eine allfällige Vereinigung mit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Kiewer Patriarchat meinte Metropolit Antonij: „Es ist in der Tat [unsere] wichtigste Aufgabe, alle Orthodoxen in einer Kirche zu vereinen, doch muss dieser Prozess auf Grundlage des kanonischen Rechts und ohne jede Einmischung staatlicher Kräfte erfolgen. […] In der Frage der Autokephalie sind unsere Bischöfe, Geistlichen und Laien unterschiedlicher Ansicht: Eine Minderheit unterstützt eine solche Perspektive, während die überwältigende Mehrheit gegen die Autokephalie ist.“ Die Errichtung von Parallelstrukturen durch das Patriarchat Konstantinopel würde die Probleme in der ukrainischen Orthodoxie jedoch nicht lösen, sondern im Gegenteil zusätzlich vertiefen.

www.portal.credo.ru, 9. April 2014 – O. S.

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