Ukraine: Orthodoxe Kirchen kündigen Verhandlungen zur Wiedervereinigung an
In der Ukraine wollen die beiden unkanonischen orthodoxen Kirchen – die Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche (UAOK) und die Ukrainische Orthodoxe Kirche–Kiewer Patriarchat (UOK–KP) – über eine Vereinigung verhandeln. Das interimistische Oberhaupt der UOAK, Metropolit Makarij (Maletytsch) von Lviv, erklärt am 12. April im ukrainischen Fernsehen, dass seine Kirche und die UOK–KP so rasch wie möglich Verhandlungen über einen Zusammenschluss aufnehmen würden. „Wir dürfen keinen Tag länger warten. Wir müssen uns treffen, miteinander reden und konkrete Schritte tun. Ich bin zur Vereinigung bereit, weil mir klar ist, dass die Ukraine sie braucht“, so Metropolit Makarij wörtlich. Die UAOK sei bereit, auf ihre bisherige Forderung nach dem Rücktritt von Patriarch Filaret zu verzichten. Er selbst erhebe keinen Anspruch auf die Führung einer möglichen vereinigten Kirche.
Patriarch Filaret begrüßte die Äußerungen von Metropolit Makarij: „Wenn sie sich ernsthaft mit uns vereinen wollen, dann lasst uns das tun – einen Dialog beginnen und konkret den Zusammenschluss erörtern.“ Mit der Zeit werde es auch zu einer Vereinigung mit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat (UOK–MP) kommen: „Doch nicht von oben, nicht von der Hierarchie oder von den Geistlichen, sondern vom Volk aus. Und dieser Prozess hat bereits begonnen. Der Zusammenschluss mit der UAOK kommt und mit der UOK–MP auch. Wir müssen warten. Der Herr selbst wird uns zur Einheit führen.“
Die orthodoxen Kirchen haben in der Vergangenheit mehrfach Gespräche über eine Vereinigung geführt, bislang aber ohne Erfolg. Zuletzt hatte die UOK–KP die beiden anderen orthodoxen Kirchen Anfang 2014 zu Verhandlungen über eine Wiedervereinigung aufgerufen (s. RGOW 4/2014, S. 8 f.).
www.portal-credo.ru, 14. April; Kathpress, 14. April 2015 – O. S.