Zum Hauptinhalt springen

Ukraine: Patriarch Kirill: Orthodoxe leiden unter Verfolgung in der Ukraine

22. Oktober 2014
In einem Brief an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios und die anderen Oberhäupter der orthodoxen Landeskirchen hat Patriarch Kirill diese aufgerufen, ihre Stimme zu Verteidigung der orthodoxen Christen in der Ukraine zu erheben. Die Orthodoxen litten unter Verfolgungen seitens der „Unierten“ und „Schismatiker“ – gemeint sind damit die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (UGKK) und die Ukrainische Orthodoxe Kirche–Kiewer Patriarchat. Der Patriarch mahnte: „Wir können unsere Augen nicht vor der Tatsache verschließen, dass der Konflikt in der Ukraine eindeutig einen religiösen Hintergrund hat.“

Schon zu Beginn der Massenproteste auf dem Majdan gegen den damaligen Staatspräsidenten Viktor Janukovytsch, so Patriarch Kirill, hätten Vertreter der UGKK und „schismatischer Gruppen“ „offen Hass gegen die orthodoxe Kirche gepredigt, zur Eroberung orthodoxer Heiligtümer und zur Vernichtung der Orthodoxie in der Ukraine aufgerufen“. „Unierte“ und „Schismatiker“ hätten zu Beginn der Kämpfe Waffen bekommen und „unter dem Vorwand der Antiterror-Operation die Geistlichen der kanonischen Ukrainischen Orthodoxen Kirche im Osten des Landes attackiert“.

Als Beleg für seine Behauptungen listete der Patriarch mehrere Fälle der „Verhöhnung“ und „gezielten Verfolgung“ von Priestern auf: So habe am 17. Juli in der einstigen ostukrainischen Rebellenhochburg Slavjansk eine von einem griechisch-katholischen Militärgeistlichen angeführte Gruppe bewaffneter Männer eine orthodoxe Kirche während eines Gottesdienstes gestürmt und den orthodoxen Priester bedroht. Der Militärgeistliche habe gesagt, in der Ukraine sei „kein Platz für das Moskauer Patriarchat“.

Weiter schreibt der Patriarch: „Die Unierten und die Schismatiker […] trachten danach, die kanonische Orthodoxie in der Ukraine zu besiegen, während die Ukrainische Orthodoxe Kirche unter diesen schweren Bedingungen fortfährt, sich ihrer leidenden treuen Kinder mit Geduld und Mut anzunehmen. Die Priester, die ihrer Pflicht an Orten nachkommen, die zum Schauplatz von Kämpfen wurden, bleiben praktisch alle bei ihrer Herde und teilen die Schrecken des Bürgerkriegs mit ihr.“

www.patriarchia.ru/db/document/, 14. August; KNA-ÖKI, 18. August 2014 – O. S.

Drucken