Ukraine: Religionsgemeinschaften appellieren an Russland, Völkerrecht nicht zu brechen
Im Namen des „Allukrainischen Rats der Kirchen und religiösen Organisationen“ hat das interimistische Oberhaupt der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat (UOK–MP), Metropolit Onufrij (Beresovskij) von Černovtsy und der Bukovina, an Russland appelliert, das Völkerrecht nicht zu brechen und jede militärische oder sonstige Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine zu unterlassen:
„Am 1. März 2014 hat der Russische Föderationsrat dem Antrag des russischen Präsidenten für die Entsendung russischer Truppen in die Ukraine stattgegeben. Der Aufmarsch fremder Streitkräfte auf ukrainischem Territorium bedeutet nicht nur für unser Land eine Bedrohung, sondern auch für den Frieden […] auf dem europäischen Kontinent. Wir rufen die russische Staatsmacht auf, sich jeder militärischen und anderen, im internationalen Völkerrecht sowie in den bilateralen Abkommen nicht festgeschriebenen Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine zu enthalten. Die russische Führung muss sich ihrer Verantwortung vor Gott und der Menschheit für möglicherweise irreversible Folgen eines militärischen Konflikts auf ukrainischem Boden bewusst sein.
Das ukrainische Volk empfindet Freundschaft und Bruderliebe zum russischen Volk. Jede Entfesselung von Feindschaft lehnen die ukrainischen Bürger ab. Wir wollen auch in Zukunft als souveräner, unabhängiger Staat brüderliche Beziehungen zu Russland pflegen.
Wir unterstreichen nochmals ausdrücklich, dass wir die vom ukrainischen Parlament ins Leben gerufenen staatlichen Institutionen und den zum Parlamentsvorsitzenden und Interimspräsidenten ernannten Olexander Turtschinov sowie die von der ukrainischen Regierung ernannten Staatsbeamten als legitim anerkennen. […]“
Auch Präsident Vladimir Putin forderte Metropolit Onufrij in einem eigenen Brief zur Umkehr auf: „[…] Nach der längeren innenpolitischen Krise, in der Menschen starben, versetzt uns jetzt das Ihnen vom Föderationsrat der Russischen Föderation verliehene Recht auf Einsatz der russischen Streitkräfte auf ukrainischem Territorium in höchste Aufregung. Ganz wenig trennt uns vom Abgleiten in den Abgrund, aus dem wieder herauszukommen Jahrzehnte beanspruchen wird. […] Der Herr hat Sie dazu bestimmt, ein großes Land zu regieren. Ich weiß, dass Sie ein orthodoxer Christ sind und daher bitte ich Sie: Stoppen Sie das Leid der Menschen, verhindern Sie die Spaltung unseres ukrainischen Staates und der Heiligen Kirche. […] Stellen Sie sich der Trennung in den Weg, lassen Sie kein Blutvergießen und keinen Brudermord der Völker zu, die dem einen Taufbecken des Dnjepr entstiegen sind.“
www.pravmir.ru, 2. März 2014 – O. S.