Ukraine: Religionsoberhäupter rufen Separatisten zum Niederlegen der Waffen auf
Der Allukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften hat zu einem Ende des Blutvergießens und zur Freilassung aller Geiseln im Osten des Landes aufgerufen.
In der Erklärung vom 9. Juli heißt es: „[…] Die Lage im Osten des Landes ist … nach wie vor bedrohlich. Aufgrund der jüngsten Ereignisse … wenden wir uns an jeden, der widerrechtlich eine Waffe trägt, sie niederzulegen und das Blutvergießen zu beenden. […] Die territoriale Integrität der Ukraine, ihre uns von Gott gegebene Unabhängigkeit, ist der Schatz unseres Volkes. Wir sind daher nicht berechtigt, eine Abspaltung zu erlauben, weil das eine Sünde vor Gott und den künftigen Generationen unseres Volkes ist. Wir appellieren an alle Menschen guten Willens, sich so intensiv wie möglich für eine schnellstmögliche Befreiung aller Geiseln, einschließlich der Geistlichen, einzusetzen […]. Der Allukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften verurteilt jede Verfolgung der Religion und der Diskriminierung von Gläubigen in den Gebieten Donezk und Luhansk, die Besetzung von Kirchgebäuden und anderen Gotteshäusern und deren Zweckentfremdung im bewaffneten Konflikt, ganz gleich, aus welchen Motiven dies geschieht. Wir bekunden unsere Solidarität mit den Menschen, die unter dem bewaffneten Konflikt leiden und rufen unsere Gläubigen um tatkräftige Unterstützung und um Werke der Barmherzigkeit für unsere Brüder und Schwestern im Osten der Ukraine auf.“
Die Separatisten in der Ostukraine sollen über 100 Zivilisten gefangen halten, zu denen auch Geistliche gehören. Furore machte der Fall des griechisch-katholischen Priesters Tichon Kulbaka, der Anfang Juli zwölf Tage von den Separatisten festgehalten worden war. Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche erklärte, die „Terroristen“ hätten zur Bedingung der Freilassung gemacht, dass Kulbaka die sog. „Volksrepublik Donezk“ verlasse und keine Einzelheiten der Geiselhaft preisgebe. Kulbaka hatte die Separatisten mehrfach kritisiert und war einer der Organisatoren der täglichen ökumenischen Friedensgebete auf einem zentralen Platz in Donezk.
www.risu.ortg.ua/ru, 10. Juli; www.portal-credo.ru, 10. Juli; Kathpress, 17. Juli 2014 – O. S.