Ukraine: Schwierigkeiten der katholischen Kirche bei der Registrierung ihrer Gemeinden auf der Krim
Die 15 Gemeinden der römisch-katholischen Kirche auf der Krim stehen vor großen Problemen bei ihrer Neuregistrierung.
Vor der Annexion der Halbinsel durch Russland gehörten die Gemeinden zur Diözese Odessa-Simferopol mit Sitz in Odessa; nach der Angliederung der Krim an Russland hat der Vatikan nach Gesprächen mit der russischen Vertretung beim Heiligen Stuhl einen eigenen Pastoralbezirk für die Gemeinden auf der Krim geschaffen. An dessen Spitze steht Weihbischof Jacek Pyl, der in Sevastopol residiert.
In einem Interview mit der Sibirskaja katoličeskaja gazeta (Sibirische katholische Zeitung) erklärte der Weihbischof: „Die Schaffung des Pastoralbezirks erfolgte aus administrativen Gründen, damit die Kirche ihre Gemeinden auf der Krim registrieren lassen und in diesem neuen Teil Russlands existieren kann. Wegen zahlreicher bürokratischer Hürden kommt der Registrierungsprozess nur sehr schleppend voran. Wir hatten zunächst geplant, den Pastoralbezirk als zentralisierte religiöse Organisation staatlich anerkennen zu lassen, doch dazu meinte man im Justizministerium von Simferopol, dass wir als erstes alle Gemeinden einzeln registrieren lassen müssten. Erst dann könnten sich drei von ihnen zu einer zentralisierten Organisation zusammenschließen, die als Pastoralbezirk bezeichnet würde. Mittlerweile wurde die Neuregistrierung in Gang gesetzt; dazu haben wir ein einheitliches Statut für alle Gemeinden ausgearbeitet und beim Justizministerium eingereicht. Dieses Statut wurde in Moskau einer Expertise unterzogen und uns mit einigen Korrekturen zurückgeschickt. Wir werden sie einarbeiten und dem Justizministerium [in Simferopol] erneut einreichen.“ Gegenüber der Nezavisimaja gazeta-Religii (NGR) erklärte Pfarrer Valerij Jastrzembski von der St. Clemens-Gemeinde von Simferopol, dass der Pastoralbezirk nicht der Diözese Odessa-Simferopol unterstehe, sondern direkt Papst Franziskus unterstellt sei, doch eine schriftliche Bestätigung dazu liege nicht vor.
Das Oberhaupt der mit Rom unierten Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK), Großerzbischof Svjatoslav Schevtschuk, hat ebenfalls den Vatikan um „Schutz für die Gläubigen“ auf der Krim gebeten. Die UGKK habe die lokalen Behörden auf der Krim bisher dreimal vergeblich um eine Bewilligung ihrer kirchlichen Tätigkeit auf der Halbinsel gebeten. Auf der Krim gibt es fünf griechisch-katholische Pfarreien. Diese stünden laut Schevtschuk derzeit unter enormem Druck; es gebe sogar gezielte Verfolgung einzelner Priester.
www.kath.ch, 28. Februar; NG-Religii, 4. März; Kathpress, 20. März 2015 – O. S.