Ukraine: UNESCO fordert besseren Schutz des Weltkulturerbes in Kiew
Die UNESCO hat die Ukraine aufgefordert, sich mehr für die Erhaltung der Sophienkathedrale und des Kiewer Höhlenklosters einzusetzen, die seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. An ihrer alljährlichen Sitzung Anfang Juli in Bonn hatte die UNESCO unter anderem den Zustand der beiden Sakralgebäude in Kiew diskutiert. Diese stehen zwar nicht auf der UNESCO-Liste des gefährdeten Welterbes, die zuständigen Kommissionen kritisierten aber die mangelhaften Bemühungen zu deren Bewahrung. So würde die Pufferzone um das Klosterensemble zu wenig respektiert, es gebe viele Fälle von irregulärer Bautätigkeit innerhalb der Zone, besonders die maximale Höhe der Gebäude werde oft nicht eingehalten – all dies beeinträchtige den Wert der Kulturstätten und stelle deren Authentizität, ein Kriterium für die Vergabe des Status als Weltkulturerbe, in Frage.
Die ukrainischen Behörden reagierten umgehend und verhängten ein Bau-Moratorium in der Pufferzone um die Sophienkathedrale und das Höhlenkloster. Der stellvertretende Kulturminister, Igor Lihovoj, betonte, die Regierung müsse den Forderungen der UNESCO nachkommen, um nicht als unzuverlässiger Partner zu gelten. In den Jahren zuvor hatte die Ukraine kaum auf die Berichte der UNESCO-Kommissionen reagiert.
www.risu.org.ua, 24. Juli;
www.unesco.org, 28. Juli 2015 – N.Z.