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USA: Orthodoxe Frauen fordern Beteiligung an Konzilsgremien

10. Mai 2016

Prominente orthodoxe Theologinnen in den USA fordern die Beteiligung von Frauen am Panorthodoxen Konzil im Juni auf Kreta.

Theologisch gebildete und in der kirchlichen Arbeit bewährte Frauen könnten zwar nicht „Konzilsmütter“ mit Sitz und Stimme auf dieser „Heiligen und Großen Synode der Orthodoxie“ werden. Sie sollten jedoch für die verschiedenen Fach- und Beratungsgremien herangezogen werden.
Im Namen zahlreicher Kolleginnen wiesen die fünf bekannten Theologinnen Carrie Frederick Frost, Susan Ashbrook Harvey, Teva Regule, Alexandra Lobas Safchuk und Gayle E. Woloschak aus der griechischen, slawischen und arabischen orthodoxen Diaspora in Nordamerika auf die theologische Konferenz zur Konzilsvorbereitung hin, die Januar am Ökumenischen Patriarchat in Istanbul stattgefunden hatte. Bei dieser waren Frauen in großer Zahl und besonders aktiv beteiligt. Die Verfahrensordnung für das Konzil mache es Frauen durchaus möglich, den je sechs Mitglieder zählenden Beraterteams der 25 Bischöfe aus jeder Gliedkirche der orthodoxen Kirchenfamilie anzugehören. In den bisher von der Orthodoxen Kirche von Griechenland und anderen benannten Teilnehmerlisten erscheine aber keine einzige Frau. Die orthodoxen Theologinnen appellierten daher an die Kirchenleitungen, noch möglichst viele Frauen für das Konzil zu nominieren.
Darauf ist bisher jedoch nur eine einzige positive Reaktion erfolgt, und zwar aus dem Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika: Dessen Ökumene-Beauftragter, Metropolit Serafim Iakovou von Simbabwe, griff den Vorschlag auf und präzisierte ihn auf drei Frauen im Sechserbeirat jeder Bischofsdelegation. Bei ihnen solle es sich um eine Nonne, eine Theologin und eine Vertreterin der Jugend handeln. Dem stehe kein dogmatisches oder kirchenrechtliches Hindernis entgegen.
KNA-ÖKI, 4. April 2016.

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