Vatikan: Orthodox-katholischer Dialog kommt nach Stagnation voran
Das Koordinationskomitee der Internationalen Kommission für den offiziellen theologischen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche hat bei seiner jüngsten Tagung vom 15. bis 18. September im Vatikan dem Entwurf des Dokuments „Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis von Synodalität und Primat in der Kirche des ersten Jahrtausends“ einmütig seine Zustimmung erteilt. Zuvor hatten die Mitglieder des Gremiums, das unter dem Vorsitz von Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, und Metropolit Ioannes (Zizioulas) von Pergamon tagte, einige „notwendige Verbesserungen“ vorgenommen, wie es in einer Mitteilung des Außenamts des Moskauer Patriarchats heißt. Außenamtsleiter Metropolit Ilarion (Alfejev) hatte an der Tagung teilgenommen.
Der Entwurf des Dokuments war bei der 13. Vollversammlung der Kommission im September 2014 in Amman dem Koordinationskomitee zur weiteren Behandlung überwiesen worden (s. RGOW 11–12/2014, S. 4). Dieser Text wurde bei einer Sitzung des Redaktionsausschusses der Kommission in Rom (25./26. Juni) bearbeitet und jetzt vom Koordinationskomitee redigiert. Diese Fassung wird der 14. Vollversammlung der Internationalen Dialogkommission zur Beschlussfassung vorgelegt. In der Mitteilung des Moskauer Patriarchats wurde diese Vollversammlung für das Jahr 2016 angekündigt. Beobachter hatten bisher damit gerechnet, dass sie wegen des für Pfingsten 2016 vorgesehenen Panorthodoxen Konzils (s. RGOW 11–12/2014) erst 2017 erfolgen würde. Inhaltlich geht es in dem Dokument um die sowohl innerorthodox als auch im Verhältnis zwischen katholischer und orthodoxer Kirche heikle Frage des Primats.
KNA-ÖKI,
28. September 2015.