Weissrussland: Erste katholische Hochschule in Weißrussland
Weißrussland bekommt seine erste katholische Hochschule. Der Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz hat von der Regierung den offiziellen Anerkennungsbescheid für die „Theologische Hochschule Johannes der Täufer“ in der Hauptstadt bekommen, wie die Weißrussische Bischofskonferenz mitteilte. Der Lehrbetrieb soll in den kommenden Wochen beginnen.
An der Hochschule können demnach sowohl angehende Geistliche als auch Laien unter anderem Theologie, Philosophie und Kommunikationswissenschaft studieren. Kondrusiewicz bezeichnete die Eröffnung der Hochschule als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Gründung einer katholischen Universität. In Minsk gab es als einziges katholisches Kolleg bisher nur eine vor drei Jahren gegründete Schule für Katecheten. Auf deren Gelände wird nun die Hochschule eröffnet.
Etwa 1,5 Millionen der rund 10 Millionen Einwohner Weißrusslands bekennen sich zur katholischen Kirche. Nach der orthodoxen Kirche ist sie damit die zweitgrößte Konfession in der früheren Sowjetrepublik. Katholische Priesterseminare gibt es nur in Pinsk und Grodno, ein zweites Kolleg für Katecheten in Baranowitschi.
In Moskau hatte Anfang August die Hochschule für Philosophie, Theologie und Geschichte in Trägerschaft des Jesuitenordens den Lehrbetrieb eingestellt. Genaue Gründe wurden nicht angegeben. Das 1991 gegründete St.-Thomas-Institut war die größte katholische Hochschule Russlands. Stattdessen soll Anfang 2014 ein Bildungszentrum für berufliche Weiterbildung gegründet werden, hieß es. Geplant seien ein- und zweijährige Kurse in den Disziplinen Religion, Geistes- und Sozialwissenschaften.
Kathpress, 5. September 2013