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Weissrussland: Erzbischof Kondrusiewicz besorgt über die soziale und politische Lage

22. September 2011
Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in Weißrussland, Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz von Minsk-Mohilev, hat sich in einem Hirtenbrief besorgt über die soziale und politische Lage in Weißrussland geäußert.

In seinem Hirtenbrief vom 1. Juni heißt es: «Lassen Sie sich als Bürger eines Landes, das unser aller gemeinsames Haus sein sollte, beim Lösen all der mühsamen Probleme von gegenseitiger Liebe und Respekt leiten und dabei die ethischen [...] Prinzipien der Soziallehre der katholischen Kirche in Ihr Handeln mit einfließen, damit in unserem Vaterland tatsächlich eine Zivilisation des Lebens,der Gerechtigkeit und Liebe entstehen kann».

Aufgrund der Inflation habe sich die bereits komplizierte soziale und politische Lage in jüngster Zeit nochmals verschärft. Das wecke große Ängste bei den Menschen, führe aber auch zur Spekulation in unterschiedlichsten Bereichen und zur Selbstbereicherung auf Kosten fremden Leids. Zusätzlich belasteten Intoleranz und gegenseitige Beschuldigungen die Atmosphäre im Land. Laut dem Erzbischof gibt es viele Ursachen für die gegenwärtige Krise, doch müsse nach Antworten gesucht werden, um aus der Krise herauszufinden und in der Zukunft solche Fehler zu vermeiden.

Die Entwicklung des Menschen müsse seiner Verwirklichung in materieller und geistiger Hinsicht dienen und ihn anspornen, sich für das Wohl aller einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, mahnte Erzbischof Kondrusiewicz Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Liebe an – sie müssten das Fundament des Lebens werden. Das Evangelium stelle die Würde des menschlichen Lebens höher als wechselhafte Bewertungen und materiellen Nutzen – gleichzeitig garantiere es die Freiheit des Menschen: Das bringe kein menschliches Gesetz zustande.

www.portal-credo.ru, 1. Juni 2011 – O.S.

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