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Weissrussland: Metropolit Ilarion (Alfejev) macht UGKK für Konflikt in der Ukraine mitverantwortlich

15. Juli 2014

Am IV. Katholisch-Orthodoxen Europäischen Forum (s. vorangegangene Meldung) hat der Leiter des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Ilarion (Alfejev), die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (UGKK) scharf kritisiert und für die Gewalt in der Ukraine mitverantwortlich gemacht.

Die mit Rom unierte Kirche spiele eine „höchst destruktive Rolle“ in der Ukraine.

Wörtlich sagte der Metropolit: „Im Unterschied zur kanonischen Ukrainischen Orthodoxen Kirche, der es in diesen schwierigen Monaten gelang, Personen verschiedenster politischer Couleur zu vereinen, […] haben sich die Unierten klar mit einer der Konfliktparteien verbunden. Die aggressiven Äußerungen der Unierten, […] ihre aktiven Kontakte zu den Schismatikern, ihr Bestreben, die einige multinationale Russische Orthodoxe Kirche zu spalten, haben nicht nur der Ukraine und ihren Menschen, sondern auch dem orthodox-katholischen Dialog schweren Schaden zugefügt. Das alles hat uns weit zurückgeworfen und gemahnt uns an jene Zeiten, als Orthodoxe und Katholiken einander nicht als Verbündete, sondern als Rivalen gegenüber standen. Heute zeigt sich erneut mit aller Deutlichkeit, was die Orthodoxen schon immer wussten: Die Union war und bleibt, leider, ein besonderes Projekt der katholischen Kirche, das die Unterminierung der kanonischen Orthodoxie zum Ziel hat. […]

Ich nutze diese Tribüne, um einen Appell an all unsere Partner des orthodox-katholischen Dialogs zu richten, sie mögen alles in ihrer Macht stehende tun, um die ‚Hitzköpfe‘ im unierten Milieu zu verurteilen […]. Heute bündelt ein Teil der katholischen Kirche all seine Kräfte, Talente und Ressourcen zur Vertiefung der orthodox-katholischen Zusammenarbeit, während der andere (auch wenn er über einen autonomen Status verfügt) alles unternimmt, um – wie bereits zu früheren traurigen Zeiten – einen Keil des Misstrauens und der Feindschaft zwischen die Orthodoxen und Katholiken zu treiben.“

Gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur KNA wollte der römisch-katholische Erzbischof von Minsk, Tadeusz Kondrusiewicz, die Anschuldigungen nicht kommentieren. Dagegen wies der Generalsekretär der griechisch-katholischen Bischofssynode, Weihbischof Bogdan Dziurach, die Schuldzuweisungen zurück: „Die heutigen Angriffe der Prediger der sog. ‚russischen Welt‘ auf die UGKK zeigen, wie eng gesellschaftliche und kirchliche Entwicklung miteinander verflochten sind und gegenseitig aufeinander einwirken.“

www.religare.ru, 3. Juni; KNA-ÖKI, 16. Juni 2014 – O. S.

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