Weissrussland: Metropolit Pavel gegen mehr Unabhängigkeit von Moskau
In der Debatte über eine mögliche größere Autonomie der orthodoxen Kirche Weißrusslands vom Moskauer Patriarchat hat der Minsker Metropolit Pavel (Ponomarev) ein Machtwort gesprochen.
Die Mehrheit der Weißrussen lehne eine größere Selbstverwaltung der Kirche kategorisch ab, sagte der Metropolit am 18. Januar in einem Interview des staatlichen Fernsehens. Das Thema werde von der Tagesordnung gestrichen. „Wir werden die nächsten 25 Jahre, vielleicht sogar 50 Jahre, nicht zu ihm zurückkehren“, so Metropolit Pavel.
Eine Versammlung der Priester der Metropolie Minsk hatte sich am 16. Dezember 2014 dafür ausgesprochen, dass Metropolit Pavel gegenüber Patriarch Kirill und dem Hl. Synod des Moskauer Patriarchats auf einen „Selbstverwaltungsstatus der Weißrussischen Orthodoxen Kirche nach dem Vorbild Lettlands, Moldovas und Estlands“ dringt. Die Initiative für mehr Autonomie wurde auch in die Abschlusserklärung der Priesterversammlung aufgenommen, die auf der Internetseite der Weißrussischen Orthodoxen Kirche veröffentlicht wurde. Eine völlige Loslösung des Exarchats von Moskau wurde jedoch ausdrücklich nicht angestrebt.
Das weißrussische Exarchat hat zwar einen Hl. Synod, die Bischöfe beruft jedoch der Hl. Synod des Moskauer Patriarchats. Auch über die Gründung von Eparchien in Weißrussland entscheidet Moskau. Die Weißrussische Orthodoxe Kirche verfügt über 11 Eparchien, 15 Bischöfe, 1555 Gemeinden, 1691 Priester und 34 Klöster.
Kathpress, 20. Januar 2015; www.churchby.info/bel, 17. Dezember 2014 .