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Russischer Patriarch Kirill für katholisch-orthodoxen Dialog

17. März 2009
Das neue Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill I., hat sich für eine Fortsetzung des katholischorthodoxen Dialogs ausgesprochen. Er hoffe auf eine «fruchtbare Entwicklung» der gegenseitigen Beziehungen, heißt es in seinem Dankesschreiben an Papst Benedikt XVI., der dem Patriarchen zu dessen Amtsantritt am 1. Februar gratuliert und ihm einen Kelch geschenkt hatte.

Die Russische Kirche bleibe unverändert offen für die Zusammenarbeit mit anderen Christen. Um das Evangelium zu bezeugen und es in der modernen Gesellschaft zu verbreiten, bedürfe es der Kooperation. Die katholische Kirche nehme im Rahmen dieser Zusammenarbeit einen besonderen Platz ein. Die Verkündigung der christlichen Werte in der heutigen Gesellschaft sei eine der Prioritäten seiner Amtsführung, erklärte Patriarch Kirill. Er sei überzeugt, dass «der Dialog aller, die sich Christen nennen, dazu beitragen muss». In einer Dokumentation des russischen Fernsehsenders RIA-Novosti zu Patriarch Kirill am 13. Februar zeigte sich Bischof Ilarion (Alfeev) von Wien überzeugt davon, dass sich das neue Oberhaupt der Russischen Kirche im Dialog mit der katholischen Kirche als würdiger Nachfolger des verstorbenen Patriarchen Alexij II. erweisen werde. Patriarch Kirill werde «alles Erdenkliche tun, damit ein Treffen mit Papst Benedikt XVI. zustande kommt». Aufgabe dieser Begegnung werde es sein, «Wege zur Zusammenarbeit abzustecken, um nicht gegeneinander zu konkurrieren, sondern Verbündete zu sein, indem man einander bei der Missionsarbeit unterstützt, gemeinsam die Probleme der Gegenwart löst, die Beziehungen zwischen Russland und Europa stärkt und miteinander die christlichen Werte verteidigt». Dieses Treffen müsse jedoch - so Bischof Ilarion - gründlich vorbereitet sein: Eine formale Begegnung vor laufender Kamera sei nicht nötig - entscheidend sei eine Lösung der eigentlichen Fragen wie der «Fälle von Proselytismus » sowie insbesondere der «schwierigen Lage in der Ukraine», wo sich die Griechisch-katholische Kirche noch immer «Übergriffe erlaubt». Gemeint sei damit die Gründung griechisch- katholischer Gemeinden in der gesamten Ukraine. Erst müsse eine gemeinsame Position zur Frage des Proselytismus ausgearbeitet werden, dann könne eine Begegnung zwischen Papst und Patriarch stattfinden.

KNA, 20. Februar; www.kathpress.at, 22. Februar; www.portal-credo.ru, 13. Februar 2009 - O.S.

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