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RGOW 3/2021: Corona und die Kirchen

Die Coronavirus-Pandemie geht in das zweite Jahr. Im März 2020 verhängten die meisten europäischen Länder erstmals massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Waren die Schutzmaßnahmen damals für alle überraschend und neu, haben sie sich längst zu einem Courant normal entwickelt, der unseren Alltag beherrscht. Lernprozesse mussten auch die Kirchen durchlaufen. Vor einem Jahr konnten die Gläubigen in vielen europäischen Ländern die Osterliturgie nur online verfolgen, da die meisten Regierungen ein striktes Versammlungsverbot erlassen hatten. In diesem Jahr scheinen immerhin Gottesdienste mit physischer Anwesenheit der Gläubigen in begrenztem Maße möglich zu sein. Die Entdeckung und Nutzung digitaler Medien sind sicherlich das sichtbarste Zeichen für einen kirchlichen Innovationsprozess während der Pandemie. Dabei stellt sich allerdings auch die Frage, ob die verbreiteten Inhalte und Formate mit den neuen technischen Möglichkeiten Schritt halten.

Mit finanzieller Unterstützung des Center für Governance und Kultur in Europa der Universität St. Gallen

pdfInhaltsverzeichnis und Editorial

Lesen Sie in dieser Ausgabe:

Digitalisierung kirchlicher Praxis in der Pandemie

Thomas Schlag
Die internationale CONTOC-Studie untersucht, welche digitalen kirchlichen Angebote während der ersten Welle der Corona-Pandemie entwickelt wurden, und wie Pfarrpersonen den beschleunigten Digitalisierungsschub der kirchlichen Praxis erleben und eins…

Die katholische Kirche in Polen zu Zeiten der Pandemie

Grzegorz Ignatowski
Die katholische Kirche in Polen kooperiert in der Pandemie eng mit den staatlichen Behörden. Sie rief Geistliche und Gläubige dazu auf, sich an die verfügten Einschränkungen zu halten. Die Kirchen wurden jedoch nie geschlossen. Die Polnische Bischof…

Beten und Impfen: Kirchlicher Umgang mit der Pandemie in Ungarn

András Máté-Tóth
Auf die Einschränkungen der Corona-Pandemie haben die Kirchen in Ungarn unterschiedlich reagiert. Alle Kirchen boten Online-Gottesdienste an, in denen sich anschaulich das jeweilige Kirchen- und Selbstverständnis der Zelebranten widerspiegelt. Alle…

Die Serbische Orthodoxe Kirche angesichts der Covid-19-Pandemie

Milan Vukomanović
In Serbien zahlte die orthodoxe Kirche mit dem Tod ihres Patriarchen und anderer hoher Geistlicher einen hohen Preis für den zögerlichen Umgang mit der Pandemie und das Missachten staatlicher Einschränkungen. An den Positionen einzelner Bischöfe zur…

Auf Abstand – Kirche und Staat in der Pandemie in Georgien

Tornike Metreveli
Trotz Ausnahmezustand hielt die Georgische Orthodoxe Kirche im Frühjahr 2020 an öffentlichen Liturgien und der Kommunionspendung mit einem gemeinsamen Löffel fest. Die Weigerung der Kirche, sich an die verhängten Schutzmaßnahmen zu halten, wird zu e…

Konkurrenz in der Pandemie – Orthodoxe Kirchen in der Ukraine

Tymofii Brik
Die beiden orthodoxen Kirchen in der Ukraine haben auf die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie unterschiedlich reagiert. Während die Orthodoxe Kirche der Ukraine die Abstandsregeln unterstützte, hielt die Ukrainische Orthodoxe Kirche a…

Die Russische Orthodoxe Kirche und ihre „Covid-Dissidenten“

Cyril Hovorun
Das Moskauer Patriarchat hat sich im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie offiziell rasch an die Seite der Regierung gestellt und sich für Schutzmaßnahmen eingesetzt. Gleichzeitig reagiert die Kirchenleitung widersprüchlich auf innerkirchliche „Covid-D…