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RGOW 2016 03: Rumänien

RGOW 2016 03: Rumänien

Im Fokus: Montenegros umstrittener Weg in die NATO
von Natalija Zenger

ÖKUMENE

Johannes Oeldemann: Brüderliche Begegnung. Zum „Ökumene-Gipfel“ auf Kuba
Die historische Begegnung von Papst Franziskus und dem russischen Patriarch Kirill am 12. Februar 2016 auf Kuba ist ein Meilenstein der Ökumene. In der 30 Punkte umfassenden Gemeinsamen Erklärung konstatieren beide Kirchenoberhäupter, dass zwischen Orthodoxen und Katholiken zwar weiterhin zahlreiche Hindernisse bestehen, zugleich bekennen sie sich aber zur ökumenischen Zusammenarbeit. Die folgenden beiden Texte und Rundschau-Meldungen nehmen das Treffen und die Reaktionen auf die Begegnung von Papst und Patriarch in den Blick.

Xenia Loutchenko: Papst und Patriarch - Kirills heikle Mission
Mit dem Treffen mit Papst Franziskus ging für Patriarch Kirill ein Wunsch in Erfüllung, den schon sein Lehrer Metropolit Nikodim gehegt hatte. Damit erleichtert er bestehende ökumenische Kooperationen in Russland, riskiert aber auch den Konflikt mit dem konservativen Flügel der Russischen Orthodoxen Kirche. Die pastorale Erklärung der beiden Kirchenoberhäupter überrascht sowohl inhaltlich als auch formell.

POLEN

Justyna Zając: 100 Tage PiS-Regierung in Polen
Die neue nationalkonservative Regierung in Polen hat im Eilverfahren mehrere einschneidende Gesetzesänderungen durchgepeitscht. Die Reform des Verfassungsgerichts, das neue Mediengesetz und das Polizeigesetz stoßen jedoch im In- und Ausland auf heftige Kritik, da eine Verletzung rechtsstaatlicher und demokratischer Prinzipien befürchtet wird.

RUMÄNIEN

Sergiu Gherghina: Rumänische Politik - Institutionelle Konflikte und Bürgerproteste
Bürgerproteste haben die rumänische Politik seit 2012 maßgeblich beeinflusst. Insbesondere zwischen den beiden Wahlgängen der Präsidentschaftswahlen von 2014 entstanden zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen. Die Massenproteste nach dem Brand in einem Bukarester-Club im Oktober 2015 führten zur Bildung einer Technokratenregierung, die die Missstände im Land beheben soll.

Lucian N. Leustean: Orthodoxie, Politik und Gesellschaft in Rumänien
Ein Brand in einer Bukarester Diskothek und die kirchliche Reaktion darauf haben erstmals zu Protesten gegen die Rumänische Orthodoxe Kirche im postkommunistischen Zeit Rumänien geführt. Auch bei der Präsidentschaftswahl 2014 brachte das Engagement der Kirche im Wahlkampf dem von ihr unterstützten Kandidaten nicht mehr den Sieg. Es zeichnet sich eine veränderte politische und gesellschaftliche Rolle der Rumänischen Orthodoxen Kirche ab.

Ciprian Ghisa: Die Griechisch-Katholische Kirche in Rumänien nach 1989
Nach Jahrzehnten in der Illegalität konnte die Rumänische Griechisch-Katholische Kirche erst nach 1989 wieder öffentlich auftreten. Bis heute belasten Konflikte um die Rückgabe von Eigentum oder die umstrittene gemeinsame Nutzung von Kirchgebäuden das Verhältnis zur Rumänischen Orthodoxen Kirche. Als Minderheitenkirche in einem mehrheitlich orthodoxen Umfeld ringt die Griechisch-Katholische Kirche gegenwärtig um eine eigene konfessionelle Identität

Thede Kahl: Islam in Rumänien
Die Muslime Rumäniens sind eine zahlenmäßig kleine Religionsgemeinschaft, die jedoch für die Dobrudscha-Region im Südosten Rumäniens von großer historischer und kultureller Bedeutung ist. Sie stellen keineswegs eine homogene Gruppe dar, sondern unterscheiden sich ethnisch, sprachlich und hinsichtlich der Auslegung des Korans, was sich in einer Vielzahl muslimischer Institutionen widerspiegelt. Der gut integrierte hanafitische Islam ist zunehmend mit neueren, konservativeren Bewegungen konfrontiert.

Peter Mario Kreuter: Der Vampir in Rumänien
In der popkulturellen Vorstellung sind Vampire eng mit Rumänien verbunden. Der volkstümliche Vampirglaube war jedoch auf dem ganzen Balkan verbreitet, und die ersten Berichte über Vampirvorfälle, die nach Westeuropa gelangten, stammten keineswegs aus Rumänien. Auch heute typische Assoziationen wie Blutsaugen oder Lichtscheu entstanden erst später in Literatur und Kino. Und in Rumänien selbst war „Dracula“ lange Zeit kaum bekannt.

Daniel Henseler: Von Armeniern und Altkommunisten - Neuere Prosa aus Rumänien
Der Sturz des sozialistischen Regimes findet bis heute großen Widerhall in der rumänischen Literatur. Die literarische Vergangenheitsbewältigung nimmt aber auch das Schicksal von Armeniern, Juden und Exilanten in den Blick. Zudem ist der schwierige Umgang mit der neu erworbenen Freiheit ein wichtiges Thema der rumänischen Gegenwartsliteratur.

Markus Bauer: Iaşi – Kulturmetropole der Moldau
In Westeuropa sind rumänische Städte, mit Ausnahme derer in Siebenbürgen, häufig wenig bekannt. Iaşi, früher Hauptstadt des Fürstentums Moldau, liegt heute an der Peripherie Rumäniens, übt aber dank einer reichen Vergangenheit und ihrem Ruf als Kulturkapitale noch immer eine große Anziehungskraft aus. Mehrere Universitäten und künstlerische Einrichtungen tragen zur Attraktivität und Lebendigkeit von Iaşi bei.

KRIM

Tatjana Hofmann: Das Bosporusforum – Übersetzung zwischen Isolation und Vereinigung
Alle zwei Jahre findet auf der Krim das Bosporusforum statt, bei dem sich Autoren, Wissenschaftler und Übersetzer zu kulturellen Fragen austauschen. Am letzten Forum im September 2015 nahm auch die Autorin teil: Sie berichtet von ihrer Reise auf die heutige Krim und über die Gespräche mit den Menschen vor Ort.