RGOW 1/2025: Träume und Alpträume: Analysen aus Rumänien und dem Südkaukasus
Georgien erlebt – wieder einmal – turbulente Zeiten. Die Parlamentswahlen im Oktober 2024 waren von Manipulationen überschattet. Die bisherige Regierungspartei Georgischer Traum, die sich selbst zur Wahlsiegerin erklärt hat, hat angekündigt, die Beitrittsverhandlungen mit der EU bis 2028 auszusetzen. Für viele Georgier, die von einer europäischen Zukunft ihres Landes träumen, ist dies ein Alptraum. Seit mehreren Wochen protestieren sie gegen das zunehmend autoritär agierende Regime.
In einem Alptraum ganz anderer Art befindet sich Armenien nach der Eroberung von Berg-Karabach durch Aserbaidschan und der Flucht der dortigen armenischen Bevölkerung, die die Opposition Ministerpräsident Nikol Paschinjan anlastet. Dagegen wähnt sich das Aliyev-Regime in Aserbaidschan im Aufwind und begegnet den vereinzelten sozialen Protesten im Land mit noch stärkeren Repressionen. Ein Blick vom Südkaukasus über das Schwarze Meer nach Rumänien zeigt, dass auch dort die Zeichen auf Krise stehen.
Bei der Präsidentschaftswahl in Rumänien Ende November 2024 kam es zu einem Paukenschlag. Der rechtspopulistische Kandidat Călin Georgescu erhielt überraschenderweise die meisten Stimmen in der ersten Runde und zog in die Stichwahl ein. Das Verfassu…
Die bisherige Regierungspartei Georgischer Traum hat sich zur Wahlsiegerin der georgischen Parlamentswahlen von Ende Oktober 2024 erklärt, die von Betrugsvorwürfen überschattet war. Formell bekennt sich die Partei zwar noch zum Ziel des EU-Beitritts…
Bereits vor den manipulierten Parlamentswahlen im Oktober 2024 hat sich die Partei Georgischer Traum immer mehr von der traditionellen euroatlantischen Ausrichtung des Landes, die von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wird, distanziert. Die A…
Die Georgische Orthodoxe Kirche hat sich im unabhängigen Georgien zu einer wichtigen gesellschaftlichen Akteurin entwickelt, die der Regierung oft als Legitimationsquelle dient. Der Kampf für „traditionelle Werte“ verbindet die Kirche mit der Partei…
Seit der Niederlage im Zweiten Karabach-Krieg 2020 kam es in Armenien mehrfach zu Protesten gegen die Regierung. Am erfolgreichsten war die jüngste Protestbewegung gegen Grenzziehungsprozesse mit Aserbaidschan unter Erzbischof Bagrat Galstanjan, da…
Auch nach der Eroberung von Karabach setzt das Aliyev-Regime auf Kriegsrhetorik und zeigt weder Interesse an einem Friedensabkommen mit Armenien noch an innenpolitischen Reformen. Sozialen Protesten begegnet das Regime mit verstärkter Repression, di…
Als Gastgeberland der Weltklimakonferenz (COP29) wollte das autoritäre Aserbaidschan seine internationale Reputation aufbessern und Finanzierung für die Modernisierung seines Energiesektors an Land ziehen. Bisher fußt die Wirtschaft des Landes auf f…
In Aserbaidschan steht es schon seit langem schlecht um die Medienfreiheit, wie auch um die Menschenrechte insgesamt. Seit 2023 distanziert sich das Land unter seinem autoritären Langzeitherrscher Ilham Aliyev zusätzlich vom Westen, was von einer en…
Vier Buchbesprechungen zu
Wassili Grossmann: Armenische Reise Oliver Jens Schmitt: Machtkirche zwischen Diktatur und Demokratie Stanislau Paulau: Das andere Christentum Max Hartmann: Ein Schrei der Verzweiflung
Wassili Grossman Armenische Reise Be…