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RGOW 10/2025: Im Fokus – Journalismus und Medien in Osteuropa

Unabhängige Medien im östlichen Europa, im Südkaukasus und in Zentralasien haben neben dem politischen Druck auch zunehmend mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Verschärft haben sich die finanziellen Schwierigkeiten vieler Medien im östlichen Europa und in Zentralasien mit dem Entscheid der Trump-Regierung, die Auslandshilfen der US-Entwicklungsbehörde (USAID) einzustellen. Gehen Regierungen gegen kritische Medien vor, ist das Ziel überall dasselbe: vom Staat unabhängige Medien sollen mundtot gemacht werden, damit sie nicht länger über regierungskritische Proteste sowie die Intransparenz und Korruption der Machthabenden berichten. 

In der Ukraine stehen die Medien und der Journalismus vor nochmals eigenen Herausforderungen. Russlands anhaltender Krieg wird zunehmend zu einem „digital war“, bei dem es darum geht, die Kommunikationstechnologie des Gegners auszuschalten. Zudem spielt sich der mediatisierte „Krieg in der Hosentasche“ in Echtzeit im Newsfeed der Smartphone-Nutzer ab. 

pdfInhaltsverzeichnis und Editorial

 

Lesen Sie in dieser Ausgabe:

Wie der Krieg den ukrainischen Journalismus verändert

Daria Taradai
Die russische Großinvasion hat zu tiefgreifenden Veränderungen der ukrainischen Medienlandschaft geführt. Viele, vor allem regionale, Medien sind verschwunden und unabhängige Medien stehen insbesondere nach dem Rückzug von USAID unter enormem finanz…

Krieg in der Hosentasche. Wie Smartphones Konflikte für immer verändern

Roman Horbyk
Die ukrainische Armee war schlecht für einen Krieg gegen Russland gerüstet, insbesondere was die Kommunikation betrifft. Schnell wurden daher Mobiltelefone zu einem wichtigen Instrument der Soldatinnen und Soldaten an der Front. In vielen Bereichen…

„Diesen extremen Teil des Kriegs sieht man nur in Ausnahmesituationen“

Ivo Mijnssen
Drei Jahre hat Ivo Mijnssen für die Neue Zürcher Zeitung als Kriegsreporter aus der Ukraine berichtet. Im Interview spricht er über die Arbeit vor Ort und die Herausforderungen der Korrespondententätigkeit. Zudem geht es um Einseitigkeiten der westl…

Transparent Richtung Autokratie? Verschärfte Regierungspolitik in Ungarn

Péter Techet
Die ungarische Regierungspartei Fidesz hat im Mai einen Entwurf zu einem „Transparenzgesetz“ ins Parlament eingebracht, das die Arbeit von regierungskritischen Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen verunmöglichen würde. Nach Protesten da…

In Bedrängnis: Kritischer Journalismus im Südkaukasus

Shota Kincha
Für unabhängige Medien im Südkaukasus ist der US-Förderungsstopp dramatisch. Autoritäre Regierungen wie Aserbaidschan und zunehmend auch Georgien nutzen die Situation aus, um gegen die als „ausländische Agenten“ diffamierten Medien vorzugehen. Werbe…

Düstere Aussichten: Radio Free Europe/ Radio Liberty in Zentralasien

Bruce Pannier
Bereits in der Sowjetunion, aber insbesondere nach deren Zusammenbruch war Radio Free Europe/Radio Liberty für viele Menschen in Zentralasien eine wichtige Informationsquelle. Es bot eine verlässliche, objektive Berichterstattung und diente neuen lo…

„Entseelter als die Toten“: Krieg und Terror im Werk von Anna Achmatowa

Erich Bryner
In ihrem immensen lyrischen Werk reflektierte und verarbeitete Anna Achmatowa ihr persönliches Erleben von Krieg, Not und Terror inmitten gewaltiger Umwälzungen der russischen und sowjetischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Viele ihrer eindring…

Buchbesprechungen

Stefan Kube, Regula M. Zwahlen, Natalija Zenger
Vier Buchbesprechungen zu: Martin Löffelholz u.a. (Hg.): Krieg der Narrative. Russland, die Ukraine und der Westen; Nadia Zasanka u.a. (eds.): Digital Warfare; Susanne Spahn: Das Russland-Netzwerk; Julian Hans: Kinder der Gewalt. Ein Porträt R…